1973, Frachter erhält Container - Image

Umbau der Columbus California - Columbus Canada - Columbus Capricorn


Zur Umstellung ihres Liniendienstes "Columbus Line" zwischen der nordamerikanischen Westküste und Australien/Neuseeland auf Vollcontainerschiffe hat die Hamburg  - Süd drei von der Cosima - Reederei KG ursprünglich als Mehrzweckfrachter konzipierte Schiffe in langfristige Charter genommen und nach Spezifikationen der Reederei auf Vollcontainerschiffe umrüsten bzw. zu Ende bauen lassen. Diese 3 Schiffe wurden bei der Orenstein & Koppel AG in Lübeck gebaut. nachfolgend ein Bericht aus dem Jahre 1973:


Traditionelles Schwergutgeschirr erinnerte an die ursprüngliche Funktion als Frachter

Die Nachbauten erhalten statt der Schwergutbäume zwei O&K Bordkräne mit 35 t Hebekraft

Bei der Lübecker Werft hat außer dem die seit November 1972 in Fahrt befindliche »Rheingold” (Bau Nr. 689) festgemacht und folgt nach Umbau im Mai unter dem Namen. »Columbus California". Als drittes Schiff entsteht unter der Bau Nr. 699 die „Rienzi“, Sie wird noch in diesem Jahr mit der vollen Container Ausrüstung in die Linie eingestellt. werden können. Anfang 1974 soll dann auch der vierte Neubau zur Verfügung stehen, und zwar als „,Tristan” unter der B.-Nr. 700.. Bei 143, 8/134 m Lange, 21.5 m Breite sowie 7,7/11,1 m Seitenhöhe haben diese Schiffe der Klasse G. L. + 100 A4E + MC (16/24) »verstärkt für Schwergutladung’ als Voll- Decker eine Tragfähigkeit von 12.478 (12 628) tdw und vermessen bei 8,32 m Tiefgang über UKK ca. 8350 (8400) BRT. (Die Zahlen in Klammern gelten für die beiden noch in Bau befindlichen Schiffe), Ihre vier Raume weisen als Massen- und Stuckgutfrachter einen Inhalt von 630 000/590 000 cbf auf. Als Hauptantrieb der mit Wulst Bug und auch für die Große Seen Fahrt ausgerüsteten Schiffe dienen 9630-PS-SEMT-OEW-Pielstick-Diesel. vom Typ PC2V für 18° kn als Voll Decker,, Für die 30 köpfige Besatzung. wurden voll-. Klimatisierte Einzelkammern angeordnet. ~Die Hamburg-Süd unterhalt ihre US-Niederlassung Columbus Line Inc., New. York, seit den frühen 50er Jahren Liniendienste zwischen Australien und Neuseeland einerseits und der US-Ost- und -Westküste andererseits, Die Ladungsstruktur dieser Dienste ist wesentlich geprägt durch bedeutende Tiefkühlfleisch Transporte, andere Kühlladungen wie frisches Obst, Butter, Käse usw. und Fruchtkonserven sowie gepresste Baumwolle nordgehend. Südgehend wird Stückgut verschiedener Art gefahren. Der Ostküstendienst wurde 1971 mit der Indienststellung der drei Vollcontainerschiffe „Columbus New Zealand“, „Columbus Australia" und der „Columbus America" in eine Containerlinie umgewandelt. Es kann also davon ausgegangen werden, das die Containerisierung des Westküstendienstes der Columbus-Linie im Zuge des allgemeinen Trends offenbar beschlossene Sache ist. Die Neubauabsichten der Hamburg Süd für maßgeschneiderte Schiffe dürften vorerst durch Charterung der Cosima-Schiffe zurückgestellt sein. Entsprechend dem Verwendungszweck der »Walküre” und ,Rheingold" wurden einige Erweiterungen und Umbauten erforderlich. Es fielen z.B. die Zwischendecks Luken Deckel weg, denn mit Einbau der Containerführungen konnten diese nicht mehr betätigt werden. Dagegen wurden die automatischen Faltluken Deckel beibehalten. Bei den beiden nachbestellten Neubauten erhalten die Wetterdecks Luken Pontondeckel, da. bei diesen das Abdecken Verhältnis mäßig einfach mit den Kränen erfolgen kann. Um die Container Kapazität hier auch zu erhöhen, sind im Bereich der Luke 4 Doppelluken vorgesehen. $tatt.4 Container: können nun mehr 2 x3 Stück nebeneinander stehen, alle vier
Schiffe verfügen über Container Führungsgerüste in allen Luken. Als wichtig und interessantes  Ergebnis des Umbaus und der Umstellung ergaben sich folgende Container Kapazitäten: Unter Deck lassen sich 66 (68) Trockencontainer und 132(144} Kühlcontainer stauen, auf Deck können 186(210) normale Behälter geladen werden. Das ergibt eine Gesamtkapazität von 364(422) des 20-Fuss-Typs. (Die Zahlen in Klammern gelten wieder für die beiden Folgebauten.) Ein wesentlicher Faktor bei diesen Schiffen ist das Ladegeschirr. Obwohl die großen Container Linien Dienste eindeutig das Containerschilf ohne Ladegeschirr geprägt haben, kann davon ausgegangen werden, dass auch in Zukunft Schiffe mit bordeigenen Containerumschlageinrichtungen in gewissem Maße und für bestimmte Zwecke benötigt werden, wie auch im vorliegenden Fall. Das Basiskonzept der MPF-12-Schiffe war ein Vielzweckgeschirr für Stückgut, Unit-Loads, Container und Schwergut. Dabei hatte aber der Containerumschlag schon seine besondere Wertung durch das 35-t-Stilcken-Geschirr erhalten, welches gekoppelt für 70 t Schwergut einsetzbar war. An Vor Kante  Aufbau wurde, ebenfalls für den Containerumschlag geeignet, ein 22-t-Geschirr angeordnet. Darüber hinaus waren an den Pfosten Leitgutbäume von 5/10 t vorgesehen. Bei den bereits fertiggestellten Schiffen wurden diese mit den dazugeh6rigen Winden von Bord genommen, weil diese während der Charter nicht benötigt werden. Die beiden Folgebauten, die ohne große Konstruktionsänderungen den Erfordernissen angepasst werden konnten, erhalten statt der Bäume zwei 35-t-O&K-Krane. Durch den Fortfall des Windendecks wird hier Platz für Container neben den Kranen Geschaffen. Das Stülcken Geschirr vor dem Aufbau wurde aus Platz gründen beibehalten.